Es sind sechs Monate vergangen, seit ein Rassist zehn Menschen – inklusive seiner Mutter – in Hanau erschossen hat. An diese Bluttat zu erinnern bedeutet gegen den weiter eskalierenden Rassismus zu kämpfen: Gegen die Terroristen und die Brandstifter, aber auch gegen die Gesellschaftsstrukturen, die diese erschaffen haben.
Ferhat Unvar, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Kaloyan Velkov, Vili Viorel Păun und Fatih Saraçoğlu. Dies sind die Namen derer, die wir nicht vergessen werden. Es sind die Namen der Opfer des rassistisch motivierten Terrorattentats, welches sich in Hanau am 19. Februar 2020 ereignete. Dass diese Menschen sterben mussten, legt den eskalierenden Rassismus der Gesellschaft offen. Dass diese Menschen sterben mussten, legt die Realitäten eines Systems offen, welches ganz offensichtlich einen guten Nährboden für faschistoides Gedankengut, für faschistoide Demagogen und damit auch für rassistische Mordtaten bereitet.
Um ihrer zu gedenken, schließt sich DiEM25 dem Aufruf der Angehörigen der Opfer, der Überlebenden, der Betroffenen, des Instituts für Zivilcourage – 19. Februar Hanau, sowie der Initiative 19. Februar Hanau an und fordert dazu auf, am 22.08.2020 zur zentralen Demonstration nach Hanau zu fahren, um der Opfer zu gedenken, sowie um Aufklärung und Konsequenzen zu fordern.
Bereits gestern zog es tausende Menschen auf die Straße – in Hanau, aber auch in Berlin, Hamburg und in über dreißig weiteren Städten. Denn den Opfern des Rechtsterrorismus zu gedenken, bedeutet gegen den Rechtsextremismus zu kämpfen. Diese Demonstrationen stehen deshalb in einer Linie mit dem Kampf für die Aufdeckung und die Zerschlagung rechtsextremer Strukturen in den Staatsapparaten, wie etwa die Verstrickungen des Verfassungsschutzes mit der Terrororganisation NSU, oder den zahlreichen rechtsextremen Netzwerken innerhalb von Militär und Polizei. Auch stehen diese Demonstrationen in einer Linie mit dem Kampf gegen die geistigen Brandstifter der AfD, welche ihre Fantasien eines autoritären Ethnostaates bis in den Deutschen Bundestag tragen, und sie stehen in einer Linie mit dem Kampf gegen den gesellschaftlichen Alltagsrassismus, den unzählige People of Color in Deutschland tagtäglich erleben. Und zuletzt stehen diese Demonstrationen in einer Linie mit dem Kampf gegen die gesellschaftlich-ökonomischen Rahmenbedingungen, die den Rassismus hervorbringen. Denn nicht nur ist die Entstehung des modernen Rassismus mit der Entstehung des Kapitalismus unzertrennlich verwoben, auch der Zusammenhang zwischen der neoliberalen Ungleichheitspolitik und dem Rechtextremismus ist gut belegt.
Der Kampf von DiEM25 für ein demokratisiertes Europa und eine postkapitalistische Gesellschaft steht klar in der antifaschistischen sowie antirassistischen Tradition. Demokratische Gleichberechtigung und Rassismus schließen sich gegenseitig aus. Die Morde von Hanau beweisen dies in all ihrer unvorstellbaren Brutalität. Es gilt daher, den Kampf für eine bessere und gerechtere Gesellschaft auf die Straße zu tragen. Die Demonstration in Hanau kann hierfür ein Startpunkt sein. Siamo Tutti Antifascisti!
Schließ dich an und sei dabei: Am 22. August in Hanau bei der bundesweiten Demo und Kundgebung. Die teilnehmenden DiEMistas treffen sich um 13:00 Uhr vor dem Eingang der Orion-Apotheke am Kurt-Schumacher-Platz im Stadtteil Kesselstadt, von wo aus der Demozug starten wird.
Text: Timm Kühn
Bild: https://19feb-hanau.org
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