Statement gegen antimuslimischen Rassismus und mangelnden Opferschutz durch ein lokales Unternehmen
Mit Bestürzung haben wir erfahren, dass am Donnerstag, den 6. März, unsere Genossin in Witten Leidtragende von beleidigender antimuslimischer Hassrede geworden ist. Es ist zutiefst erschütternd, dass sie in einer solchen Situation nicht nur der menschenverachtenden Worte der Täterin ausgesetzt war, sondern auch keinerlei Unterstützung von Passanten erfuhr, die sich in der zentralen Fußgängerzone befanden. Unsere Genossin versuchte die Täterin zur Rede zu stellen, jedoch zog diese sich in das nächstgelegene Geschäft zurück, wo erneut keine Solidarisierung mit unserem Mitglied stattfand, sondern stattdessen sie des Ladens verwiesen wurde und das, obwohl die Täterin noch offen und laut ihre Hassrede bekundete. Im Anschluss konnte die Person trotz ihrer rassistischen Äußerungen ohne Konsequenzen die Szene verlassen.
Als MERA25 Landesverband NRW möchten wir unserem Mitglied und unserer Genossin volle Solidarität aussprechen. Wir verurteilen diesen Akt von antimuslimischem Rassismus in aller Deutlichkeit. Kein Mensch sollte in unserem Land aufgrund seiner Herkunft, Religion oder Identität beleidigt oder angegriffen werden.
Der Umgang mit solchen Vorfällen darf nicht die Opfer weiter diskriminieren oder in eine noch schlechtere Lage versetzen. Wir müssen gemeinsam als Gesellschaft gegen Rassismus und Diskriminierung ankämpfen.
Es ist katastrophal, dass es auch an öffentlicher Solidarität mangelt. Wenn Passanten stillschweigend zuschauen oder sich gar nicht einmischen, so verstärken sie das Gefühl der Isolation und Ungerechtigkeit. Doch wir möchten unserer Genossin sagen: Du bist nicht allein! Mit MERA25 setzen wir uns für eine Gesellschaft ein, in der jede*r ohne Angst vor Diskriminierung leben kann – und wir werden niemals schweigen, wenn es darum geht, gegen Rassismus und Unrecht aufzutreten.
Wir stehen fest an deiner Seite und fordern, dass solche Vorfälle nicht ignoriert oder verharmlost werden. Jeder Mensch hat das Recht, sich sicher und respektiert zu fühlen, ohne aufgrund von Vorurteilen oder Hass angegriffen zu werden.
Unsere Genossin hat Anzeige gegen die Person im Bezug zu den verbalen Beleidigungen gestellt und wir haben die Geschäftsführung des Ladens in Witten, wo sich der Tathergang teilweise abspielte, um ein Statement gebeten, wie es dazu kommen konnte, dass unserer Genossin kein Schutzraum geboten wurde und stattdessen eine Täter-Opfer-Umkehr stattfand. Unserer Anfrage haben wir zugleich die Forderung nach einer besseren Schulung und diskriminierungsfreier Konfliktlösung der Mitarbeiter:innen beigelegt, damit bei erneuten rassistischen Vorkommnissen ein angemessenerer Umgang stattfinden kann.
Gemeinsam werden wir eine Gesellschaft aufbauen, in der solche Vorfälle nicht mehr vorkommen.
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