Am 18. Februar erlebte Berlin eine bahnbrechende Veranstaltung: Reclaiming the Discourse: Palestine, Justice and Truth, organisiert von DiEM25 in Zusammenarbeit mit Jüdische Stimme, Eye4Palestine und dem Gaza Komitee Berlin. Trotz erheblicher Herausforderungen, darunter massivem Druck seitens der lokalen Behörden, der zu einer kurzfristigen Verlegung des Veranstaltungsortes führte, erwies sich das Event als kraftvolles Zeugnis für Widerstandsfähigkeit und den unermüdlichen Einsatz für Gerechtigkeit.
Ursprünglich sollte die Veranstaltung im Kühlhaus Berlin stattfinden, doch aufgrund von Zwangsmaßnahmen deutscher Politiker und der Berliner Polizei musste sie in die Junge Welt, Torstraße 6, 10119 Berlin, verlegt werden. Diese Versuche, den Diskurs über Palästina zu unterdrücken, verstärkten nur die Entschlossenheit der Organisator*innen und Teilnehmer*innen. Die Veranstaltung fand vor vollem Haus statt, während viele weitere über den exklusiven YouTube-Livestream teilnahmen und damit eine weltweite Solidarität demonstrierten, die Grenzen überwindet.
Der Tag begann mit einer Reihe eindrucksvoller Filmvorführungen, insbesondere der Dokumentation The Reason of State (Die Staatsräson), die eine nachdenkliche Atmosphäre schuf und historische Kontexte für die anschließenden Diskussionen bot. Diese filmische Erkundung bereitete den Boden für ein tieferes Verständnis der Komplexitäten des palästinensischen Kampfes.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Keynote-Rede von Francesca Albanese, der UN-Sonderberichterstatterin für die besetzten palästinensischen Gebiete. In ihrer eindrucksvollen Rede mit dem Titel International Law in the Face of the Gaza Genocide (Völkerrecht angesichts des Gaza-Genozids) analysierte Albanese die rechtlichen Rahmenbedingungen der aktuellen Krise und bot eine differenzierte Perspektive, die vorherrschende Narrative infrage stellt. Ihre Einblicke führten zu einer lebhaften Diskussion in der anschließenden Fragerunde, in der Teilnehmer*innen tiefgreifende Debatten über internationale Verantwortung und Menschenrechte führten.
Am Abend folgte der Programmpunkt Between Humanitarian Crisis and Political Resistance (Humanitäre Arbeit zwischen Notfall und Repression), in dem Julia Duchrow, Generalsekretärin von Amnesty International, und Riad Othman von Medico International ihre Einsichten teilten. Ihre Präsentationen verdeutlichten das schwierige Spannungsfeld zwischen der Bereitstellung unmittelbarer Hilfe und den politischen Hürden, die humanitäre Bemühungen oft behindern. Ihre Erfahrungen vor Ort gaben den Teilnehmern einen ernüchternden Einblick in die Realitäten von Hilfsorganisationen in Konfliktgebieten.
Kunst und Kultur spielten eine integrale Rolle in der Veranstaltung. Der Geiger Michael Barenboim, begleitet vom Nasmé Ensemble, begeisterte das Publikum mit bewegenden musikalischen Darbietungen, die eindrucksvoll an das bedrohte kulturelle Erbe erinnerten. Zudem las die Autorin Leila Boukarim aus A Million Kites und verlieh den oft abstrakten Statistiken der Konflikte eine menschliche Dimension, indem sie persönliche Geschichten in den Vordergrund stellte.
Den Abschluss bildete die Podiumsdiskussion Justice, Obstacles and the Role of Civil Society (Gerechtigkeit, Hindernisse und die Rolle der Zivilgesellschaft), die eine Vielzahl von Stimmen zusammenbrachte, darunter Eyal Weizman von Forensic Architecture, die Rechtsexpertin und MERA25-Kandidatin in Deutschland Melanie Schweizer sowie der palästinensische Arzt Qassem Massri. Moderiert wurde die Diskussion von Carolina Rehrmann und Karin de Rigo von DiEM25 und MERA25. Die Diskutant*innen beleuchteten die systemischen Herausforderungen der Gerechtigkeit und die entscheidende Rolle der Zivilgesellschaft im Kampf für Veränderung. Die Diskussion unterstrich die Notwendigkeit kollektiven Handelns und die Kraft von Basisbewegungen zur Durchsetzung realer Fortschritte.
Als Zeichen der Solidarität wurden alle Erlöse der Veranstaltung an UNRWA und Medico International gespendet, um Nothilfe für Gaza zu leisten – ein klares Bekenntnis dazu, Worte in konkrete Hilfe umzusetzen.
Reclaiming the Discourse: Palestine, Justice and Truth überwand alle ihm auferlegten Barrieren und wurde zu einem Leuchtturm der Hoffnung und einem Katalysator für anhaltenden Dialog. Die Veranstaltung bekräftigte die Macht der Einheit angesichts von Widrigkeiten und die essenzielle Bedeutung eines offenen Diskurses im Streben nach Gerechtigkeit. Ihr Erfolg ist ein Aufruf, der Unterdrückung weiterhin entgegenzutreten und sich unerschütterlich für Menschenrechte und Würde weltweit einzusetzen.
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