Ein europäischer Mietstreik ist notwendig, um uns auf die Welt nach dem Coronavirus vorzubereiten

Zum 1. Mai ruft das französische Nationale Kollektiv zur Organisation und Unterstützung eines europäischen Mietstreiks auf.
Mit der Aufhebung der Quarantäne-Massnahmen werden Millionen von Menschen arbeitslos. Daher fordern wir eine Solidaritätszahlung an jeden europäischen Bürger. Ausserdem fordern wir seit Monaten einen Notfall-Wohnungsplan, um sicherzustellen, dass jeder Zugang zu einer guten und nachhaltigen Unterkunft hat.
Da uns das Establishment ignoriert, ist es an der Zeit, etwas lauter zu rufen! Der Mietstreik soll den Interessen von Millionen von Menschen mit unsicherem Zugang zu Grundbedarfsgütern dienen und trotzdem die Präventionsmassnahmen respektieren, die die Menschen vor der Ausbreitung von SARS-CoV-2 schützen sollen.
Durch diese Aktion hoffen wir auch, ein Gespräch über unseren einzigartigen 3-Punkte-Notfallplan für Europa zu beginnen: Wenn wir gefragt werden, wie wir unsere Forderungen finanzieren wollen, werden wir über Eurobonds, das bedingungslose Grundeinkommen und den Green New Deal sprechen. Möglicherweise werden die Leute sagen, dass die Regeln das nicht erlauben. Wir können antworten, dass sie es tun, aber dass wir Verfassungsgebende Versammlungen fordern, weil unsere Ziele für Europa ehrgeiziger sind, als es die Regeln erlauben!
Nachdem unsere Volkswirtschaften und Gemeinden jahrelang Sklaven der Interessen der Reichen und Mächtigen waren, fordern wir, dass sie endlich ihren Beitrag leisten! Die Stimme der Linken ist so gut wie ungehört, während sich die Krise ausweitet und Millionen von Menschen an vorderster Front arbeiten oder in die Armut gedrängt werden. Als Folge dessen wird wieder einmal das inzwischen klassische Narrativ von einem geteilten Europa mit guten und schlechten Staaten erzählt. Die Geschichte lehrt uns, wie verheerend eine solche Polarisierung ist.

Der Klimawandel zeigt uns, dass der Druck auf lebensnotwendige Güter von Jahr zu Jahr zunimmt.
Es ist dringend notwendig, dass wir ein Gegennarrativ aufbauen, ein transnationales Klassennarrativ. Damit müssen wir dringend anfangen, und zwar nicht nächsten Monat, nicht nächstes Jahr, sondern jetzt.
In Deutschland fanden 2019 in mehreren Großstädten massive Mietstreiks statt. In Spanien haben bereits 200 Kollektive zu einem solchen Streik aufgerufen. Erste Umsetzungsversuche wurden schon in diesem Frühjahr aus Grossbritannien und Frankreich gemeldet. In Grossbritannien halten Studentinnen und Studenten, die in Universitätswohnungen eingeschlossen sind, ihre Miete zurück, und andere zeigen ihre Beteiligung an Mietstreiks, indem sie weiße Laken von ihren Balkonen oder Fenstern hängen. In den USA steht der „größte Mietstreik seit fast einem Jahrhundert“ bevor, während Organisatoren den Gemeinden im ganzen Land bei der Durchführung der Streiks helfen. Gemeinden auf der ganzen Welt beteiligen sich an einem weltweiten Mietstreik, und es ist an der Zeit, dass sich auch die europäischen Länder daran beteiligen.
Das Coronavirus hat diesen 1. Mai Feiertag zu einem noch entscheidenderen Moment für unnachgiebige Aktionen und Solidarität mit Arbeitern und Mietern überall auf der Welt gemacht.


Dies ist ein historischer Moment, wie wir ihn noch nicht erlebt haben. Wenn wir das Fenster der Möglichkeit erkennen, das sich in einer solchen Zeit öffnet, Wenn wir erkennen welch Chance ein solches Ereignis birgt, ist es unsere Pflicht die Gunst der Stunde zu nutzen, bevor sie verstreicht. Es ist unsere Pflicht, uns der Herausforderung unserer Zeit zu stellen und diese Initiativen auf dem ganzen Kontinent miteinander zu verbinden um die von uns gewählte revolutionäre Mission zu erfüllen, zu deren wir uns bei Eintritt in diese Organisation bekannt haben.
Wenn du dich dieser Aktion anschließen oder bei der Organisation unserer Gemeinden in Frankreich für einen radikalen Wandel mithelfen möchtest, sende bitte eine E-Mail an das Nationale Kollektiv von DiEM25 in Frankreich unter brice.montagne@fr.diem25.org .

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