Filmabend in Berlin: Die Schulden sind das Geld der reichen Leute

Im Herzen von Neukölln-Berlin, in B-Lage präsentierte DiEM Berlin den Film „Wer rettet wen? – Die Krise als Geschäftsmodell auf Kosten von Demokratie und sozialer Sicherheit“.
Der Vorführraum war mit 80 Besucher etwas überfüllt und stickig, trotzdem schauten sich das meist junge Publikum den Film aufmerksam bis zum Ende an. Der Dokumentarfilm aus dem Jahr 2015 zeigt eindrücklich auf, wie die Finanzkrise 2008 entstehen konnte und wie mittels milliardenschweren Rettungspakete aus Bankschulden öffentliche Schulden wurden. Die Konsequenzen für die Zivilgesellschaft sind enorm und anhand von bewegenden Bildern und Einzelschicksale aufgezeigt.
Der Film zeigt allerdings auch Alternativen auf. Zum Beispiel fand man in Island einen ganz anderen Ausweg aus der Krise: Die Bürger nahmen ihr Schicksal in die Hand, forderten Neuwahlen und eine exakte Aufarbeitung der Bankenkrise – mit Erfolg. Hier gab es keine Rettung des internationalen Kapitals, sondern eine demokratische Umverteilung von oben nach unten. Auch Bankvorstände kamen nicht ungeschoren davon.
Im Anschluss zum Film trugen Ragnar Hjalmarsson, der von 2008 – 2013 für das IMF Resident Representative Office in Reykjavik tätig war und das spanisch/isländische Künstlerpaar Libia Castro und Ólafur Ólafsson zu einer packenden Diskussion bei.
libiaragnar_and_blafur
Im Laufe des Gesprächs wurde klar, dass sehr spezielle Umstände zum Sonderweg Islands beigetragen haben. Dennoch ist es ein ermutigendes Beispiel, dass eine breite Volksbewegung in der Lage ist ein Land oder gegebenenfalls einen ganzen Kontinent aus der Diktatur der Finanzwirtschaft zu befreien und den Weg hin zu einer realen Demokratie einzuschlagen.
Im Film wurde der deutsche Politiker Oskar Lafontaine folgendermaßen zitiert: Wenn man weiß, die Schulden sind das Geld der reichen Leute, dann müsste man ja auf die Idee kommen, wenn ich die Schulden abbauen will, gehe ich ans Geld der reichen Leute. Aber ich hab noch nie gehört, in Parlamenten, dass das so diskutiert worden ist. Nein, statt an das Geld der reichen Leute zu gehen, gehen sie an den Geldbeutel der Pensionäre und der Arbeiter, die möglichst wenig verdienen – ein unglaublicher Sachverhalt.“
DiEM25 arbeitet zurzeit an einem Strategiepapier für Europas neue Wirtschaft, das Ende Februar in Paris vorgestellt wird. Carpe DiEM25!

Möchtest du über die Aktionen von DiEM25 informiert werden? Registriere dich hier

Migration neu denken: Politische Lösungen für integrative Gesellschaften

Wir sind stolz darauf, unser neuestes Strategiepapier vorzustellen, das eine mutige Vision für Deutschland bietet

Mehr erfahren

MERA25 verurteilt die Diffamierung von Melanie Schweizer durch die BILD Zeitung

MERA25 verurteilt die diffamierende Berichterstattung der BILD Zeitung über unsere Bundestagswahl-Kandidatin Melanie Schweizer und erklärt ...

Mehr erfahren

Presseinladung: Welche radikal linke Politik braucht Deutschland 2025?

MERA25 lädt herzlich Journalist:innen zu einem wegweisenden Event ein, um die drängendsten Fragen der linken Politik in Deutschland zu diskutieren

Mehr erfahren

Die nötige Antwort auf Haftbefehle gegen Israels Regierungsverantwortliche: sofortiges Waffenembargo

Um die Gefahr einer eigenen (straf)rechtlichen Verantwortung wenigstens für zukünftige Handlungen abzuwenden, müssen alle europäischen ...

Mehr erfahren