Janis Varoufakis, der frühere griechische Finanzminister und DiEM25 Gründer, wird heute Abend vor die #NuitDebout Bewegung am Place de la République treten
PARIS, FRANKREICH, 16. April 2016– Janis Varoufakis, der frühere griechische Finanzminister und Mitgründer von DiEM25, der Bewegung Demokratie in Europa, wird an den öffentlichen Diskussionen der französischen Nuit Debout Bewegung teilnehmen. Um 20 Uhr wird Varoufakis den Aktivisten, die seit Tagen nächtliche Sit-ins und Debatten am Place de la République halten, seine Solidarität aussprechen.
“Was jetzt in Frankreich geschieht, diese Sammlung von Aktivisten, sozialen Bewegungen, Studenten und verärgerten Bürgern, die friedlich die Diskussion über ihre Zukunft auf die Straßen tragen, ist ein Zeichen, dass die Demokratie in Europa putzmunter ist“, sagte Varoufakis. „Es geht hier nicht um den Protest gegen ein bestimmtes Gesetzvorhaben oder eine bestimmte Politik, sondern die Menschen erheben ihre Stimmen gegen den Abrutsch Europas in eine wirtschaftliche und soziale Malaise – gegen das Dunkel“ erklärte der frühere Minister. „Als Demokraten, die für ein neues Europa kämpfen, in dem der Demos wieder im Mittelpunkt der Demokratie steht, müssen wir uns zusammentun und Energie schöpfen aus dem, was hier passiert. Wir müssen sorgsam zuhören. Wenn diese friedlichen Formen demokratischen Ausdrucks etwa ignoriert oder demontiert würden, wäre dies ein weiterer Schlag gegen alles, das richtig und vernünftig ist in Europa. Deshalb nehme ich heute Abend teil“, bestätigte er.
Obwohl die Nuit Debout Bewegung ursprünglich am 31. März als Antwort auf die Arbeitsmarktreformen entstand, die voraussichtlich im nächsten Monat vom französischen Parlament beschlossen werden, haben Aktivisten in ganz Frankreich die Straßen und Plätze in öffentliche Foren verwandelt, in denen auch viele andere Angelegenheiten diskutiert werden wie Demokratie, Soziales, Bildung und Umwelt.
Cristina Soler-Savini ist eine von ungefähr hundert DiEM25 Mitgliedern, die am Place de la République präsent sind: „Natürlich ist die politische Vertretung ein Problem. Deshalb sind wir alle hier.“ Laut ihr „wenn wir uns den aktuellen Zustand ansehen, nicht nur in Frankreich sondern überall in der EU, gibt es einen deutlichen Bruch. Dieser Bruch wird in Frankreich unter anderem durch den Aufstieg der Rechtsextremen und des sozialen Unfriedens sichtbar, aber der Bruch führt auch weiter bis nach Idomeni (dem Flüchtlingscamp an der griechischen Grenze zu Mazedonien). Wir haben uns DiEM25 angeschlossen, weil wir an Transparenz und Demokratie glauben als die Grundlage, um diesen Bruch zu heilen. ”
DiEM25 wurde am 9. Februar 2016 in Berlin gegründet. Seitdem haben sich Zehntausende in der ganzen EU dieser paneuropäischen Bewegung angeschlossen. Im Rahmen seiner ersten Großversammlung in Rom im März startete DiEM25 die “Transparenz in Europa JETZT!” Kampagne. Am 5. Mai wird die Bewegung in Wien ihre zweite Großversammlung halten mit dem Titel “Europe’s Duty to the Refugees, Europe’s Duty to Itself.”
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